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Mar 2018

Es ist auch und gerade in der Politik unvermeidbar, gekränkt zu werden. Das Gefühl, gekränkt, beleidigt oder gedemütigt worden zu sein, wird intensiv erlebt und durch Gegenwehr ausagiert, um die gefühlte Ohnmacht und Schwäche zu überwinden. So entstehen Negativspiralen: Der, der gekränkt wird, schlägt auf den, der gekränkt hat, zurück. Dieser Mechanismus spielt sich in persönlichen wie politi- schen Beziehungen ab. Dass Kränkungen die Ursache von Konflikten sind, wird oft nicht erkannt, weder im privat-individuellen Kontext, noch im politisch-gesellschaftlichen. Kränkungen werden tabuisiert und gleichzeitig ausagiert. Dafür gibt es zahlreiche Beispiele aus der Politik. Der Mangel an Anerkennung ist deshalb nicht nur ein psychisch-individueller Wirkungsfaktor, sondern eben auch ein brisanter politischer – oft mit weitreichenden Folgen. Der Kampf um Anerkennung findet nicht nur in interpersonaler, nationalen und internationalen Beziehungen statt, sondern auch in Bezug auf Fakten, Regeln, Gesetze, Verträge und Abmachungen.

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Author Barbara Strohschein
Series ISPSW Publications
Issue 537
Publisher Institut für Strategie- Politik- Sicherheits- und Wirtschaftsberatung (ISPSW)
Copyright © 2018 Institut für Strategie- Politik- Sicherheits- und Wirtschaftsberatung (ISPSW)
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