Neue Wege zur Alarmierung der Bevölkerung im Katastrophenfall

Neue Wege zur Alarmierung der Bevölkerung im Katastrophenfall

Autor(en): Florian Roth
Reihenherausgeber: Christian Nünlist, Oliver Thränert
Buchtitel: Bulletin 2015 zur schweizerischen Sicherheitspolitik
Serie: Bulletin zur schweizerischen Sicherheitspolitik
Seiten: 113-117
Verlag(e): Center for Security Studies (CSS), ETH Zürich
Publikationsjahr: 2015

Der europäische Bevölkerungsschutz hat in den letzten Jahren zahlreiche Fortschritte gemacht. Dank deutlich verbesserten Prognosemodellen lassen sich insbesondere meteorologische Extremereignisse immer präziser vorhersagen, während erhöhte Sicherheitsstandards, unter anderem im Wohnungsbau und beim Betrieb industrieller Anlagen, sowie ein professionelles Einsatz- und Rettungswesen die Auswirkungen von Katastrophenereignissen reduzieren. Hinzu kommt eine stärkere internationale Zusammenarbeit bei der Verhinderung und Bewältigung solcher Ereignisse zwischen den unterschiedlichen staatlichen und substaatlichen Akteuren im europäischen Bevölkerungsschutz, beispielsweise im grenzübergreifenden Hochwassermanagement. Seit 2013 existiert mit dem europäischen Krisenreaktionszentrum (ERC) ein gemeinsames Lagezentrum, welches die Koordination der beteiligten Staaten bei unterschiedlichsten Katastrophenereignissen erleichtert. Hingegen wurde die Einbindung der Öffentlichkeit in den Bevölkerungsschutz in Europa lange Zeit vergleichsweise nachrangig behandelt. So basiert die Kommunikation mit der Bevölkerung im Katastrophenfall in den meisten Ländern, ungeachtet des umfassenden Wandels im Mediennutzungsverhalten, weitestgehend unverändert in erster Linie auf amtlichen Rundfunkmitteilungen. Sirenensysteme, einst im Kalten Krieg als Teil des Zivilschutzes installiert und regelmässig beübt, wurden vielerorts ausser Betrieb genommen – zum Teil aus Kostengründen, aber auch, weil immer weniger Menschen wissen, wie sie sich im Alarmfall verhalten müssten.
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