Die Schweiz und der Wandel der NATO-Partnerschaftspolitik, 1996-2016

Die Schweiz und der Wandel der NATO-Partnerschaftspolitik, 1996-2016

Autor(en): Christian Nünlist
Journaltitel: Politorbis
Ausgabe: 61
Seiten: 93-96
Publikationsjahr: 2016

Als dauerhaft neutrales Land war die Schweiz im Kalten Krieg demonstrativ auf Distanz zur westlichen Militärallianz gegangen, wenn es auch vor allem mit den Briten in den 1950er-Jahren vereinzelt inoffizielle Kontakte gab, wie wir heute wissen. Trotz enger kultureller und wirtschaftlicher Anlehnung an den Westen bewahrte sich die Schweiz ihre bewaffnete Neutralität und profilierte sich politisch bewusst als Brückenbauerin zwischen den Blöcken. Im Helsinki-Prozess spielte sie ab 1972 eine aktive Rolle als Vermittlerin zwischen NATO- und Warschaupakt-Staaten. Nach 1990 wandelten sich nicht nur die Welt und Europa, sondern auch die Schweizer Aussen- und Sicherheitspolitik stark. Zwar verfolgt die Schweiz bis heute weiterhin eine eigenständige Politik und bleibt sicherheitspolitisch in Europa ein Sonderfall. Anstelle der autonomen Landesverteidigung trat jedoch in den 1990er-Jahren das neue Motto „Sicherheit durch Kooperation“. Der Entschluss des Bundesrates, 1996 an der NATO-Partnerschaft für den Frieden (PfP) teilzunehmen, war im Rückblick das wohl deutlichste Zeichen für den aussen- und sicherheitspolitischen Aufbruch der Schweiz in den 1990er-Jahren. 20 Jahre „Friedenspartnerschaft“ haben die Beziehung der Schweiz zur NATO auf ein festes Fundament gestellt.
JavaScript wurde auf Ihrem Browser deaktiviert