Regionalisierung unter Putin

Regionalisierung unter Putin

Alte Muster und neue Trends

Autor(en): Jeronim Perovic
Journaltitel: Osteuropa
Reviewed:  
Band: 52
Ausgabe: 4
Seiten: 427-442
Verlag(e): Deutsche Gesellschaft für Osteuropakunde
Publikationsjahr: 2002

Mit Putin hat in Russland nicht das Ende, sondern eine neue Phase der Regionalisierung eingesetzt. Sowohl innerhalb der einzelnen Föderationssubjekte als auch in den Beziehungen unter ihnen ist es zu Bewegungen gekommen, die für die Zukunft der Regionsbildung von Bedeutung sein könnten. Zum einen lässt sich feststellen, dass die Stärkung der staatlichen Machtvertikale die Pluralisierung der Akteurslandschaft gefördert und damit auch die Chance einer Demokratisierung in den Regionen erhöht hat. Zum andern haben Putins Reformen - insbesondere die Einführung von sieben föderalen Bezirken - deutlich gemacht, dass auch das aus sowjetischer Zeit übernommene administrativ-territoriale Konzept, basierend auf 89 Föderationssubjekten, revisionsbedürftig ist. Regionsbildung verläuft unter Putin vermehrt in Abhängigkeit von den Bedingungen, die das zusehends globalisierte wirtschaftliche Umfeld vorgibt. Sowohl die Bildung von Grossregionen als auch die Ausweitung der lokalen Autonomie sind mögliche Optionen einer künftigen Entwicklung.
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