Entwicklung der Verteidigungsausgaben ausgewählter europäischer Staaten seit 1990

Entwicklung der Verteidigungsausgaben ausgewählter europäischer Staaten seit 1990

Deutschland, Frankreich, Vereinigtes Königreich, Finnland, Österreich und Schweden

Autor(en): Marco Wyss
Herausgeber: Andreas Wenger
Verlag(e): Center for Security Studies (CSS), ETH Zürich
Publikationsjahr: 2013

Die militärpolitische Situation in Europa hatte sich durch den Zerfall der Sowjetunion und die Auflösung des Warschauer Pakts entspannt. Dies bedeutete jedoch nicht, dass die Welt und Europa frei von sicherheitspolitischen Gefahren waren. Ab den 1990er Jahren rückten durch die Dominanz innerstaatlicher und regionaler Konflikte sowie durch transnationale Risiken neue sicherheitspolitische Herausforderungen in den Vordergrund. Bis vor kurzem lag der Fokus der westlichen Sicherheitspolitik auf jenen Bedrohungen und Gefahren. Doch mit dem derzeitigen Übergang zu einer multipolaren Mächtekonstellation infolge der Machtverschiebung Richtung Asien gewinnt die Möglichkeit der konventionellen Kriegsführung erneut an Bedeutung. Weltweit versuchten Staaten, sich dem sicherheitspolitischen Wandel seit dem Fall der Berliner Mauer anzupassen, und reformierten ihre Sicherheits- und Verteidigungspolitik sowie ihre Streitkräfte. Dieser Transformationsprozess wurde jedoch nicht nur durch den veränderten strategischen Kontext beeinflusst, sondern speziell in Europa auch durch die Entwicklung der Verteidigungsausgaben. Die absolute oder proportionale Reduktion der Verteidigungsbudgets und die gleichzeitig steigenden militärischen Betriebs- und Investitionskosten machten militärische Reformen unausweichlich. Zusätzliche Kosten verursachte die fortschreitende Professionalisierung der Streitkräfte und deren Transformation.
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