China und die nukleare Rüstungskontrolle

Künftige Massnahmen zur nuklearen Rüstungskontrolle werden nur wirksam sein, wenn sie dem zunehmenden Wettbewerb zwischen den USA und China und dessen Auswirkungen im asiatisch-pazifischen Raum gerecht werden können, argumentiert Névine Schepers in dieser CSS Analyse. Bindende Abkommen scheinen nicht absehbar, doch vertrauensbildende Massnahmen und Dialog können Risiken und Fehleinschätzungen mindern.

von Sara Rodriguez Martinez
CSS Analysis
Militärfahrzeuge transportieren ballistische Raketen des Typs JL-2, die von U-Booten abgefeuert werden, über den Tiananmen-Platz im Oktober 2019 Thomas Peter / Reuters

Die Gespräche rund um die Zukunft der nuklearen Rüstungskontrolle drehen sich zunehmend um zwei Schlüsselaspekte: die Ausweitung auf eine vielfältigere Bandbreite von Waffensystemen und den Einbezug anderer Parteien ausser den USA und Russland. Der zweite Aspekt meint vorwiegend China. Von den fünf unter dem Vertrag über die Nichtverbreitung von Kernwaffen (NPT) anerkannten Atomwaffenstaaten hat China als einziger sein Atomwaffenarsenal vergrössert, wenngleich nur begrenzt. China hat ausserdem seine Trägersysteme modernisiert und erweitert. Einige können sowohl mit atomaren als auch konventionellen Sprengköpfen ausgestattet werden. Dadurch steigt das Risiko einer unbeabsichtigten Kriseneskalation. Darüber hinaus rückt die nukleare Ebene der Beziehung zwischen den USA und China unweigerlich in den Vordergrund, da sich die strategische Konkurrenz zwischen Washington und Peking auch in anderen Punkten verschärft, vor allem beim konventionellen Wettrüsten.

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