Predictive Policing: Umsicht ist geboten

Datengestützte Analyseverfahren können die Wirksamkeit und Effizienz von Polizeiarbeit erhöhen, argumentiert Matthias Leese in dieser CSS Policy Perspective. Polizeidepartmente sollten allerdings beim Einsatz solcher Verfahren Umsicht walten lassen, um Risiken in Bezug auf Grund- und Freiheitsrechte zu vermeiden.

von Christoph Elhardt
Bild
Ein Polizeibeamter in Chicago überwacht die Beobachtungsgeräte der Polizei. Joshua Lott / Reuters

Schlüsselaussagen

  • Datengestützte Analyseverfahren können bei der Verbrechensprävention helfen.
  • Technologien wie Predictive Policing bergen jedoch gleichzeitig potenzielle Gefahren für Grund- und Freiheitsrechte und können sich negativ auf das Verhältnis zwischen Polizei und Bevölkerung auswirken.
  • Um einen verantwortungsbewussten Einsatz von datengestützten Analyseverfahren sicherzustellen, sollten Polizeidepartmente Fragen von Daten, Automatisierung, Entscheidungsfindung, Kommunikation und operativen Massnahmen kritisch reflektieren.

Weiterlesen

 

Weiterführende Literatur

Egbert S. / Leese M., externe SeiteCriminal Futures: Predictive Policing and Everyday Police Work (London/New York: Routledge, 2021). Dieses Buch fasst die Ergebnisse einer mehrjährigen empirischen Studie zu Predictive Policing in der Schweiz und in Deutschland zusammen. Die Analyse ist eingebettet in grössere theoretische, konzeptionelle und normative Überlegungen bezüglich datengestützter Analyseverfahren in der Polizeiarbeit.

Kaufmann M. / Egbert S. / Leese M., externe Seite«Predictive Policing and the Politics of Patterns», in: British Journal of Criminology 59:3 (2019), S. 674 – 692.
Dieser Artikel entwickelt ein theoretisches Verständnis von Predictive Policing und anderen datengestützten Analyseverfahren, die auf Muster­erkennung beruhen. Die Arbeit wurde 2019 mit dem Radzinowicz-Preis für den wichtigsten wissenschaftlichen Beitrag im Themenfeld von Strafjustiz und Kriminologie ausgezeichnet.

Egbert S., externe Seite«Siegeszug der Algorithmen? Predictive Policing im deutschsprachigen Raum», in: Aus Politik und Zeitgeschichte 67:32-33 (2017), S. 17 – 23.
Dieser Artikel bietet einen Überblick über Predictive Policing-Verfahren und ihren Einsatz in der Schweiz und Deutschland.

JavaScript wurde auf Ihrem Browser deaktiviert