Mikrochips: klein und gefragt

Das Zusammenspiel von Pandemie, extremen Wetterereignissen und geopolitischen Machtspielen haben die fragilen Strukturen der Halbleiterindustrie offengelegt. Weil auf Mikrochips im Alltag kaum verzichtet werden kann, wirft die aktuelle Mangellage Fragen nach der Lieferkettensicherheit auf, argumentiert Julian Kamasa in dieser CSS Analyse.

von Rena Uphoff
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Mikrocontroller-Chips des japanischen Halbleiterkonzerns Renesas Electronics, Tokyo, Mai 2012. Kim Kyung-Hoon / Reuters

Mikrochips sind weniger als ein Zentimeter dick und aus dem Alltag kaum wegzudenken. Sie sind in sämtlichen technischen Geräten wie Computern, Laptops, Smartphones oder Tablets eingebaut und übernehmen essenzielle Steuerungs-, Rechen- und Speicherfunktionen. Auch in alltäglichen Geräten wie modernen Kühlschränken oder Waschmaschinen werden Mikrochips benötigt. Die komplexen Assistenzsysteme in Autos oder Liefer- und Lastwagen, sowie neu aufgekommene Fortbewegungsmittel wie elektrische Scooter oder E-Bikes funktionieren ebenso nur mit in ihnen verbauten Chips. Die Stromerzeugung durch Solarenergie ist ohne Chips unmöglich. Der sich im Frühjahr 2021 bereits akzentuierende Mangel an Mikrochips hat im Herbst zu einem Zustand geführt, der auch als «Chipageddon» bezeichnet wurde. So haben beispielsweise zahlreiche Automobilhersteller ihre Produktionskapazitäten derart stark herunterfahren müssen, dass diese unter dem Niveau des Krisenjahres 2020 liegen. Dies hat Folgen für Angestellte, Zulieferer und KonsumentInnen – auch in der Schweiz (siehe Box S.4).

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