Sicherheitsordnung nach Moskaus Ukraine-Invasion

Russland ist auf absehbare Zeit nicht in ein kooperatives Sicherheitssystem in Europa integrierbar. Der Westen muss die Ukraine unterstützen und Russlands militärische Macht eindämmen. Doch Russland bleibt für die Stabilität von Europa wichtig. Die Frage ist, welche Rolle das Land in einer künftigen Nachkriegsordnung spielen soll, erklärt Jeronim Perović in dieser CSS Policy Perspective.

von Rena Uphoff
OSZE
Ein im Zuge der russischen Invasion beschädigtes Auto der OSZE in Mariupol, 01. April 2022. Alexander Ermochenko / Reuters (ALEXANDER ERMOCHENKO)

Schlüsselaussagen:

  • Russland ist militärisch geschwächt und derzeit weit davon entfernt, die Ukraine vollständiger russischer Kontrolle zu unterwerfen. Doch Russland dürfte die bisher eroberten Gebiete kaum ganz aus der Hand geben und wird für die Zukunft der Ukraine eine Rolle spielen.
  • Die westlichen Sanktionen schaden der russischen Wirtschaft zwar massiv, eine Änderung der russischen Politik ist jedoch nicht zu erwarten. Russland bleibt dem Westen gegenüber antagonistisch eingestellt und wird versuchen, seine Beziehungen zu China und anderen nicht-westlichen Staaten auszubauen.
  • Der Westen muss die Ukraine unterstützten, auch mit militärischen Mitteln. Gleichzeitig kann die Schwächung und vollständige Entkoppelung Russlands von Europa nicht im europäischen Interesse sein. Denn ein isoliertes, wirtschaftlich angeschlagenes und militarisiertes Russland ist ein noch gefährlicheres Russland, mit dem sich Sicherheit in und mit Europa nicht wird erreichen lassen.

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