Contact Theory with No Contact: Facilitating Dialogue Online

Bei näherem Hinsehen zeigt sich, dass die Kreise der Visualisierung dasselbe Pigment haben - eine optische Täuschung. Gruppen, die sich in einem Konflikt befinden, neigen dazu starke Vorurteile gegeneinander zu entwickeln. Kontakt, also ein «näherer Blick» dargestellt durch die Visualisierung, hilft diesen Effekt zu verringern. Die jüngste Ausgabe der CSS Mediation Resources Serie, verfasst von Inbal Ben-Ezer, erklärt wie dieser Kontakt unsere Vorurteile überwinden kann.

von Giuliano Catalano

Die «Kontakttheorie» ist eine solide wissenschaftliche Theorie, die zeigt, dass der Kontakt zwischen Gruppen in der Regel Vorurteile abbaut und die Beziehungen zwischen den Gruppen verbessert. Ursprünglich wurde diese Theorie Mitte des 20. Jahrhunderts auf dem Gebiet der Sozialpsychologie entwickelt und seither immer wieder verifiziert und weiter erforscht, auch als Konfliktlösungsinstrument im Kontext politischer Gewaltkonflikte. In der Praxis ist das Zusammenbringen von Gegnern eine wichtige friedensfördernde Strategie und ein wesentlicher Teil jedes Dialog-, Verhandlungs- oder Mediationsprozesses: Irgendwann treffen die Parteien aufeinander.

Gleichzeitig haben die beschleunigten Prozesse der Digitalisierung im 21. Jahrhundert die Möglichkeiten für zwischenmenschliche Begegnungen drastisch verändert. Online-Treffen, also elektronisch vermittelte Interaktionen, sind heute möglich und alltäglich. Die Teilnehmer bevorzugen vielleicht sogar digitale Treffen, weil sie als bequemer empfunden werden, und überwinden Einschränkungen, die mit politischen, Sicherheits-, Klima-, Gesundheits- oder finanziellen Erwägungen zusammenhängen, um nur einige zu nennen.

Daraus ergibt sich die Frage: Inwieweit ist der Kontakt zwischen den Gruppen wirksam, um die Einstellungen und Beziehungen zwischen den Gruppen online positiv zu beeinflussen? Dieser Beitrag versucht, diese Frage zu beantworten, indem er sowohl die aktuelle akademische Literatur als auch Erfahrungen aus der Praxis auswertet und Mediationsfachleuten, die - ob freiwillig oder gezwungenermassen - Begegnungen zwischen Gruppen in Konflikten online organisieren, eine erste Orientierung bietet.

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